P3 eine unendliche Geschichte

33 588 (!) Quadratmeter Mietgesamtfläche groß ist die von „P3“ gebaute Logistikhalle im Horber Heiligenfeld.  Sie hat keine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Wie kann das möglich sein, fragten sich viele Horber, wenn gleichzeitig der Verbrauch von Ackerflächen für PV Anlagen so gering wie möglich sein sollte.

Im August 2019 habe ich mich deshalb mehrmals  per Mail an den im Internet angegebenen Kontakt der Firma P3, Herrn Markus Knab, gewandt. Der schrieb, er sei nur für die Vermarktung zuständig . Von einer Weiterleitung an die zuständigen Adressaten keine Rede.

 Im April 2020 gab es deshalb einengemeinsamer Antrag von OGL und BIM im Gemeinderat mit dem Ziel, dass die Stadtwerke Horb mit dem Eigentümer und Mieter der Halle Kontakt aufnehmen, um auf dem Dach eine PV Anlage zu erstellen. Insbesondere sollte geklärt werden, inwieweit durch Beteiligung der Stadtwerke und eventuelle Förderungsmittel oder auch die Beteiligung Dritter die Maßnahme zum Erfolg gebracht werden kann.

Im Juni 2020 erklärtedie Stadt, dass man dem Eigentümer des Geländes keine Fotovoltik vorschreiben könne, da das Grundstück vom Voreigentümer erworben wurde und somit das für diesen Eigentümer damals geltende Baurecht bestehen bleibe. Kontaktversuche mit P3 seien erfolglos gewesen. Meine im Juni und Juli 2020 erfolgten Kontaktversuche an die offizielle Mailadresse der Firma, die in Luxemburg einen Hauptsitz hat, blieben erfolglos.

Im Juli 2020 gelingt es über „Linkedin“ einen  Kontakt zu Herrn Sönke Kewitz, „Managing Director“ von P3 für Deutschland herzustellen. Nach erneuter Nachfrage im August 2020 meldete sich Herr Christian Tretjak für Herrn Kewitz.  Zu der Frage, ob eine PV Anlage nachträglich errichten werden kann und ob P3 dies ermöglichen werde,  erhalte ich nur ausweichende Antworten. „Man habe die Möglichkeiten der  Vermietung  durch eine Fotovoltaik Anlage einschränken wollen“. Erneut stelle ich Fragen zur Tragfähigkeit des Daches und der Möglichen Beteiligung Dritter beim Bau der PV Anlage.

Im September 2020 antwortet Herr Tretjak, dass der Firmensitz von P3 in Prag liege, das Management für Horb aber in Deutschland liege.  Er führt aus : „Das Installieren einer PV-Anlage liegt in der Verantwortung des Mieters. Bei Bedarf oder Interesse kann eine Anfrage diesbezüglich nur seitens des Nutzers direkt an uns erfolgen.…. da dies die Vermarktung stark eingeschränkt hätte.“

Inzwischen ist das Jahr 2021 und die Firma Mercedes hat die Halle komplett gemietet.  Kontakte bis in höchste Ebenen dort ergaben, dass durchaus Interesse an der Installation einer PV Anlage bestehe, die Errichtung aber nicht Aufgabe eines Mieters sei. Öffentlich wolle man sich aber nicht äußern. Für die Veröffentlichung der Inhalte eines Telefongesprächs in diesem Jahr mit Verantwortlichen von P3 Deutschland erhalte ich keine Freigabe.

Inzwischen gibt es begründete Hoffnung, dass die Errichtung einer PV Anlage auf dem Dach von P3  in Horb nur noch eine Frage der Zeit ist.  Das wäre eine gute Nachricht.

Wolf Hoffmann

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