Stadtgestaltung und Stadtentwicklung
Der alte historische Stadtkern ist der Marktplatz. Er darf nicht verwaisen. Wir wollen eine Neubelebung durch Gastronomie, Handel und Kultur.
Ein weiteres Zentrum ist die Unterstadt. Schon heute kann sie rund um den Fruchtkasten neu entwickelt werden. Für eine Neunutzung des Fruchtkastens ist eine schnelle Entscheidung herbei zu führen. Der `Innerstädtische Wettbewerb` enthält viele gute Vorschläge für eine Neubelebung dieses Quartiers durch Wohnnutzung, ansprechende Aufenthaltsorte, individuellen Handel, Gastronomie und einen großzügigen Aufgang zur Oberstadt.
Zwischen den `Activ-Arkaden` und der Innenstadt fehlt als verbindendes Element ein sicherer und attraktiver Fußweg.
Schon vor der Fertigstellung der Neckartalbrücke erwarten wir von der Stadt eine gute Verkehrsplanung mit dem Ziel, bis 80 % des Verkehrs aus der historischen Unterstadt heraus zu bringen.
Auch der Stadtteil ‚Hohenberg‘, von den dortigen Bewohnern oft als Stiefkind verstanden, bedarf einer Neugestaltung mit ansprechenden Aufenthaltsorten, Fußwegen, Geschäften und Arztpraxen.
Verkehr
Eine Stadt der kurzen Wege verringert innerstädtischen Autoverkehr!
Angenehme Fußwege und ein gutes Radfahrkonzept helfen mit, Autos aus der Stadt heraus zu bringen.
Das E-Bike boomt. Deshalb halten wir einen Radweg auf der Hochbrücke für erforderlich. Horb darf diese Entwicklung nicht verschlafen.
Der Anschluss der Hochbrücke auf dem Hohenberg sollte schon jetzt geplant werden. Die Mitbenutzung der Querspange in Form einer Tieferlegung mit Überdeckung hat für uns drei große Vorteile: Sie bietet Lärmschutz für die Anwohner, sie vermeidet den Verbrauch von Flächen und ist die direkteste Wegführung. Das garantiert eine optimale Nutzung der Brücke von und zur Autobahn. Nur so kann auch der Ortsteil Bildechingen vom Verkehr entlastet werden. Von der Bürgerbeteiligung 2009 wurde diese Lösung als ‚Bürgertrasse‘ mehrheitlich favorisiert.
Außerdem fordern wir einen Ausbau des ÖPNV-Angebots zwischen Kernstadt und Teilorten. Möglich wäre auch ein Bürgerbus-System mit einer Taktfrequenz bis in die Nacht und günstigeren Tarifen als heute. Das wäre für Schüler, Jugendliche und Eltern eine Befreiung vom Mama-Taxi.
Natur und Umwelt
Horb ist eine Flächenstadt. Ihr besonderer Reiz, neben der historischen Kernstadt, ist die vielfältige Landschaft, in der die Teilorte eingebettet sind. Wegen ihrer Naturnähe und Ruhe leben viele Menschen hier und nicht in den Städten, in denen sie arbeiten. Diese hohe, immer seltener werdende Lebensqualität ist zu schützen. Deshalb muss es ein Anliegen sein, Flächenverbrauch und Zersiedelung zu vermeiden.
Vorhandene Gewerbeflächen dürfen nicht vergeudet werden durch Garagnanlagen und riesige Parkplätze. Der Ortsteil Ahldorf muss geschützt werden vor einem neuen Gewerbegebiet.
Der Bauhof soll Grünflächen naturnah und insektenfreundlich gestalten ohne Anwendung von Glyphosat.
Keine Bauentwicklung, bei der landwirtschaftliche Flächen reduziert werden, und Unterstützung ökologischer Betriebe.
Klima und Energie
Wir unterstützen die Stadt bei der Weiterenetwicklung zur ‚Klimaneutralen Kommune‘. Wir halten den wichtigen Baustein Windenergie immer noch für notwendig und wünschen uns längerfristig eine neue und offene Suche nach einem angemessenen Standort.
Das Engagement der Stadtwerke beim Ausbau von Solarflächen, Blockheizkraftwerken und Fernwärmenetzen ist beachtlich. Wir wünschen uns zusätzlich Solardächer auf allen Industriebauten. Auch sollte die Stadt längerfristig ein eigenes Stromnetz anstreben.
Horb als soziale Stadt
Die Verantwortung der Stadt für soziale Gerechtigkeit ist nicht zu unterschätzen. Wollen wir das Leben von Familien fördern, müssen wir gerechte und bezahlbare Bedingungen schaffen. Das fängt an mit den Kindergartenbeiträgen. Wir empfehlen eine soziale Staffelung bis hin zur Kostenfreiheit.
Horb hat zwar günstigere Mietpreise als der Großraum Stuttgart, trotzdem fehlen Wohnungen für sozial Schwächere. Deshalb streben wir an, dass bei allen Baugebieten und beim Mietwohnungsbau ein fester Prozentsatz für sozialen Wohnungsbau und neue Wohnformen, wie Mehrgenerationenhäuser, vorgesehen werden.
Nach Schließung des Horber Krankenhauses muss das Medizinische VersorgungsZentrum (MVZ) ausgebaut und besser beworben werden. Auch die medizinische Versorgung in den Teilorten soll durch die Stadt gefördert werden.
Für die Schulen brauchen wir noch mehr SchulsozialarbeiterInnen. Außerdem fordern wir mehr Behindertengerechtigkeit im öffentlichen Raum und den öffentlichen Einrichtungen.
Teilorte
Die Dorfentwicklungsprogramme für die Teilorte sind neu auszuarbeiten oder fortzuschreiben. Wichtige Gesichtspunkte sind dabei Innenentwicklung vor Außenentwicklung, ferner die Ausstattung mit einer umfassenden Grundversorgung, die Einrichtung von Begegnungsstätten nicht nur für Vereine, sondern auch für Jugendliche und Senioren.
Kultur und Freizeit
Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind als ‚weiche Standortfaktoren‘ nicht zu unterschätzen. Jugendliche und ‚Junge Familien‘ müssen sich in Horb mit seinen Teilorten wohlfühlen können. Für die Freizeitgestaltung im Sommer fehlt aber etwas Wesentliches, nämlich ein Freibad. Deshalb haben wir in einem Antrag die Stadt aufgefordert, ein Naturfreibad, etwa beim Hallenbad, zu realisieren.
Als Kultureinrichtung soll das ‚Projekt Zukunft‘ mit dem Kloster als einzigartigem Veranstaltungsort in Horb, von der Stadt nach Kräften unterstützt werden.
Bürgerbeteiligung
Wir sind eine Gesamtstadt. Wir leben voneinander. Ein fairer gegenseitiger Umgang und eine offene Diskussionskultur sind für gute Lösungen unerlässlich. Wirkliche Bürgerbeteiligung muss vor den Entscheidungen des Gemeinderats stattfinden. Die Formen in unserer Stadt sind deutlich zu verbessern, damit ein Mitmachen und Mitverantworten gelingt.
Für eine wehrhafte Demokratie
Auch bei uns gibt es rechtsradikale Kräfte. Sie ignorieren die gute Integrationsarbeit der Stadt und der Bürger. Viele Flüchtlinge sind unterdessen hier zu Hause.
Für Horb muss gelten: Kein Fremdenhass, kein Antisemitismus, keine Geschichts- und Umweltlügen in unserer Stadt, auch nicht in unserem Gemeinderat.