Kasernenareal Bieterverfahren





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Fraktion OGL 9.2.2022
Pressemitteilung zum Ergebnis des Bieterwettbewerbs auf dem Gelände der ehemaligen Hohenbergkaserne am 8.2.2022

Das gewählte Vergabeverfahren mit detaillierter Vorgabe von Kriterien, die unterstützt durch fachliche Beratung entwickelt wurden, war sinnvoll und führte zu einem breiten Konsens im Gemeinderat, der einen deutlichen Schwerpunkt auf alternative Gestaltung und Wohnformen setzte. Man war sich einig, dass man keine Quader in Billigbauweise wollte, wie sie vielerorts entstehen. Stattdessen legte die OGL unter anderem Wert auf die Gestaltung der Innenhöfe für gutes und gemeinschaftliches Wohnen. Dies wurde in den Siegerentwürfen realisiert.
Klare Kriterienvorgaben unterbinden subjektive Einlassungen und sind nach außen auch kommunizierbar. Andererseits sind die Ergebnisse dann so verbindlich, dass Veränderungen nach der Ausschreibung schwer möglich sind und das Vorgestellte im Grunde nur noch angenommen oder verworfen werden kann. Es war klar, dass kaum vorausgesagt werden kann, was in der Summe der Kriterien herauskommt und siegen wird.
Klar war dem Gemeinderat zudem, dass es die „eierlegende Wollmilchsau“ nicht geben wird. So stehen alternative Gestaltung, Energieeffizienz, Kostenersparnis und sozial verträgliche Vermietung im Spannungsverhältnis zueinander.
In diesem Zusammenhang ist die Mithilfe des Gestaltungsbeirates bei der Punktevergabe und Entscheidungsfindung eine große Hilfe und unverzichtbar. Die OGL ist dafür sehr dankbar.
Überrascht war die OGL davon, dass zwei der drei Bieter einen bei der Bürgerbeteiligung ins Spiel gebrachten „Hochpunkt“ realisieren wollen.. Hieß es doch im Vorfeld, dass für ein Hochhaus mit mehr als 7 Stockwerken umfangreiche Erdarbeiten im Tiefbau nötig werden, um Parkplätze unter dem Gebäude zu schaffen. Dies verteure den Bau deutlich und könne kaum durch mehr Stockwerke ausgeglichen werden, wurde ausgeführt. Wenn überhaupt, sollte ein Hochpunkt, den sie von Anfang an als problematisch ansah, nach Meinung der OGL nur dann realisiert werden, wenn eine attraktive Gestaltung erreicht werden kann.
Der Siegerentwurf sieht ein Hochhaus vor, dessen Außenfassade durchaus überzeugen kann. Zu kritisieren ist, dass viele mit dem Hochhaus verbundenen Wünsche der Bürgerbeteiligung nicht erfüllt werden. Keine Aussichtsplattform im obersten Geschoss, kein Cafe oder Restaurant dort, kein Hotel im Gebäude. Vielleicht sind im Gespräch mit dem Gewinner noch Ergänzungen möglich.
Mit der Zustimmung zum sinnvollen Bieterverfahren mit Kriterien war der OGL klar, dass nicht alles erreicht werden kann. Sie hat deshalb trotz der genannten Kritikpunkte der Vergabe zugestimmt.

Wolf Hoffmann

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